Fragst du dich, ob du deinem Baby einen Schnuller anbieten solltest, während du stillst? In diesem Blogbeitrag erfährst du, worauf du achten solltest – was empfehlenswert ist und was du besser vermeiden solltest, wenn du deinem Neugeborenen zum ersten Mal einen Schnuller gibst.
Warum solltest du deinem Baby einen Schnuller anbieten?
Babys haben von Geburt an einen natürlichen Saugreflex. Diesen versuchen sie mit der Brust, einem Schnuller, dem Daumen oder auf andere Weise zu befriedigen. Saugen ist nicht nur ein lebenswichtiger Reflex zur Nahrungsaufnahme – es beruhigt dein Baby auch und gibt ihm ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit in einer noch fremden Welt.
Schnuller sind daher bestens geeignet, um dein Baby zu beruhigen und ihm die Möglichkeit zu geben, sein Saugbedürfnis zu stillen.
Vorteile von Schnullern
- Schnuller beruhigen dein Baby und können das Einschlafen erleichtern
- Schnuller helfen, Herzschlag, Blutdruck und Stresslevel zu senken
- Schnuller wirken schmerzlindernd
- Schnuller spenden Trost und Sicherheit, wenn dein Baby unruhig ist
- Schnuller können hilfreich sein, wenn Babys frühzeitig orale Stimulation brauchen, um den Saugreflex zu entwickeln oder aufrechtzuerhalten
- Schnuller haben einen schützenden Effekt in Bezug auf das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) (1)
Wann kannst du deinem Baby einen Schnuller anbieten?
Die American Academy of Pediatrics (2) empfiehlt, mit der Einführung eines Schnullers zu warten, bis der Milcheinschuss erfolgt ist, das Stillen gut funktioniert und dein Baby korrekt angelegt werden kann. In der Regel ist dies der Fall, wenn dein Baby etwa 3–4 Wochen alt ist – jedes Kind ist jedoch unterschiedlich.
Neuere Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass du deinem Baby auch schon früher einen Schnuller anbieten kannst. Eine systematische Übersicht ergab, dass die Schnullernutzung – egal ob ab Geburt oder nach Beginn des Stillens – bei gesunden, reif geborenen Babys bis zu einem Alter von vier Monaten keinen Einfluss auf Dauer oder Häufigkeit des Stillens hatte (3). Eine weitere Studie ergab sogar, dass die Einschränkung des Zugangs zu Schnullern im Krankenhaus die ausschließliche Stillrate senkte (4).
Schnuller, die das Stillen unterstützen
Die Sorge im Zusammenhang mit Stillen und Schnullern beruht oft darauf, dass sich die Saugtechnik beim Stillen von der beim Saugen an künstlichen Saugern unterscheidet.
Gesundheitsexperten (5) in Dänemark empfehlen runde Sauger, wenn du dein Baby stillst. Denn mit einem runden Sauger legt dein Baby seine Zunge um den Schnuller – genau wie beim Stillen.
Wichtig ist die Länge des Schnullers: Er muss weit genug in den Mund reichen, um den weichen Gaumen zu berühren und so den natürlichen Saugreflex anzuregen.
Für Neugeborene kann ein runder Schnuller anfangs eine Herausforderung sein. Wenn du stillen möchtest und dein Baby Schwierigkeiten beim Anlegen hat, kann ein runder Sauger helfen, die richtige Saugtechnik zu üben. Dabei werden Kiefer- und Mundmuskeln beansprucht – genauso wie beim Stillen.
Du kennst dein Kind am besten und kannst entscheiden, ob ein Schnuller für euch beide die richtige Wahl ist.
Sieh dir das Video der Krankenschwester und Gesundheitsberaterin Kirsten Lise Andersen an, in dem sie erklärt, wann du deinem Baby einen Schnuller anbieten solltest.
Weitere Saugerformen
Natürlich gibt es neben dem runden Sauger auch andere Formen. Wir bieten runde, symmetrische und anatomische Sauger an.
Der flache, symmetrische Sauger eignet sich für Babys, die Schwierigkeiten haben, den runden Sauger im Mund zu halten. Er legt sich flach an den Gaumen und bleibt dadurch leichter im Mund.
Der anatomische Sauger ist oben rund, sodass er sich dem Gaumen anpasst, und hat eine abgewinkelte Spitze für eine leichtere Zungenposition. Dabei rollt dein Baby seine Zunge mehr als beim flachen, aber weniger als beim runden Sauger. So trainiert es seine Zunge, wenn auch in geringerem Maß als mit dem runden Sauger.
Welche Form solltest du wählen?
Wenn du beim Stillen Schwierigkeiten hast, probiere einen runden Sauger aus – er könnte helfen. Funktioniert das Stillen gut, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, welche Form dein Baby nutzt. Viele Babys können problemlos zwischen den unterschiedlichen Saugtechniken wechseln – Brust, Flasche oder Schnuller.
Jedes Kind hat eigene Vorlieben, Saugtechniken und eine individuelle Mundanatomie. Du kannst dein Baby zwar an einen bestimmten Sauger gewöhnen, letztlich entscheidet aber dein Kind, welchen es bevorzugt.
|
Das solltest du bei Schnullern tun
|
Das solltest du bei Schnullern vermeiden |
|
|
Schnuller nicht anstelle einer Mahlzeit geben |
|
|
Niemals Zucker oder Honig auf den Schnuller geben |
|
|
Dein Baby nicht ständig am Schnuller saugen lassen |
|
|
Schnuller nicht einfrieren |
|
|
Latexschnuller nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen |
|
|
Schnuller nicht an Schnüren oder Bändern befestigen |
|
|
Keine beschädigten Schnuller verwenden |
|
|
Schnuller nicht in der Spülmaschine reinigen |
|
|
Dein Kind nicht nach dem 3. Geburtstag einen Schnuller benutzen lassen |
Über Kirsten
Kirsten Lise Andersen ist Krankenschwester und Gesundheitsberaterin. Sie verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und ist Mutter von vier Kindern. Sie ist unsere wichtigste Ansprechpartnerin in Gesundheitsfragen und bringt die Erfahrung und Expertise mit, um all deine Fragen rund ums Baby zu beantworten.
Quellen:
- SIDS and other sleep-related infant deaths: Updated 2016 recommendations for a safe infant sleeping environment. Pediatrics. 2016;138(5):e20162938. doi:10.1542/peds.2016-2938
- American Academy of Pediatrics. Pacifiers and Thumb Sucking
- Jaafar SH, Ho JJ, Jahanfar S, Angolkar M. Effect of restricted pacifier use in breastfeeding term infants for increasing duration of breastfeeding. Cochrane Database Syst Rev 2016;(8):CD007202.
- Kair L, Kenron D, Etheredge K, Jaffe A, Phillipi C. Pacifier restriction and exclusive breastfeeding. Pediatrics. 2013;131(4):e1101-e1107. doi:10.1542/peds.2012-2203
- https://babyinstituttet.dk/sut-hvornar