Viele Eltern machen sich Sorgen, dass Schnuller negative Auswirkungen auf die Zähne ihrer Kinder haben. Das brauchst du aber nicht! In diesem Blog-Beitrag verraten wir dir, was du beim Umgang mit Schnullern beachten solltest und teilen die neuesten Forschungsergebnisse mit dir.
Sieh dir dieses Video an, in dem die Zahnhygienikerin Carina Løvstad erklärt, welche Auswirkungen Schnuller auf die Zähne haben.
Was spricht für Schnuller?
Babys haben von Geburt an einen Saugreflex. Diesen Reflex versuchen Babys mit der Brust ihrer Mutter, einem Schnuller, ihrem Daumen oder auf andere Weise zu befriedigen. Es handelt sich dabei nicht nur um einen lebenswichtigen Reflex zur Ernährung, sondern auch um eine beruhigende Handlung: Saugen gibt dem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit in einer ansonsten unbekannten Welt.
Vorteile von Schnullern
- Schnuller beruhigen dein Baby und können das Einschlafen erleichtern
- Schnuller verlangsamen den Herzschlag und senken Blutdruck und Stress
- Schnuller wirken schmerzlindernd
- Schnuller trösten dein Baby und geben Sicherheit, wenn es unruhig ist
- Schnuller können für Babys hilfreich sein, die eine frühzeitige orale Stimulation benötigen, um einen Saugreflex zu entwickeln oder zu erhalten
- Schnuller verhindern Mundatmung
- Schnuller senken das Risiko für den plötzlichen Kindstod (1)
„Mundatmung bedeutet, dass oft sowohl nachts als auch tagsüber durch den Mund und nicht durch die Nase geatmet wird. Es ist besser, durch die Nase zu atmen, da dies die Schleimhäute schützt, die Sauerstoffaufnahme verbessert und vorbeugend gegen Karies sowie eine veränderte Kieferstellung durch die Ruheposition der Zunge wirkt.“
- Carina Løvstad, Zahnhygienikerin
Verschiedene Schnuller
Im Handel gibt es eine Vielzahl von Schnullern mit unterschiedlichen Saugerformen und Materialien.
Runde Sauger ähneln in Form und Größe der Brustwarze der Mutter und fördern eine ähnliche Zungenhaltung und Saugtechnik wie beim Stillen. Die Seiten der Zunge können sich heben und den Sauger umschließen – genau wie beim Stillen.
Kiefergerechte Sauger sind unten flach und oben leicht rund oder auf beiden Seiten flach. Sie wurden so entwickelt, dass Babys nicht so stark saugen müssen wie bei runden Saugern, um sie im Mund zu behalten. Dadurch soll theoretisch der Druck auf Zähne und Kiefer reduziert werden.
Hersteller bewerben diese Modelle oft als „zahnfreundlich“ oder „kiefergerecht“. Studien belegen jedoch nicht eindeutig, dass kiefergerechte Schnuller das Risiko von Zahnfehlstellungen im Vergleich zu herkömmlichen Schnullern tatsächlich verringern (2–4).
Auswirkungen von Schnullern
Studien zeigen, dass eine langfristige Schnullernutzung zu Zahnfehlstellungen führen kann (5). Dazu gehören offener Biss, Überbiss und Kreuzbiss. Bei kleinen Kindern spricht man dabei umgangssprachlich auch von „Schnullerbiss“.
Alle Schnuller können unabhängig von der Saugerform zu einem Schnullerbiss führen (2). Entscheidend ist, wie intensiv und wie lange dein Kind den Schnuller nutzt. Studien belegen einen Zusammenhang zwischen der täglichen Nutzungsdauer und dem Ausmaß der Zahnfehlstellung (6).
„Hierbei sollte angemerkt werden, dass Schnullerbiss nichts Gefährliches ist.“
- Carina Løvstad, Zahnhygienikerin
Mehrere Studien zeigen außerdem, dass es keinen relevanten Zusammenhang zwischen Schnullernutzung und Fehlstellungen der bleibenden Zähne gibt – solange Kinder den Schnuller abgewöhnen, bevor die bleibenden Zähne durchbrechen (7–10).
Bezüglich Sprache gibt es nur begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang mit Schnullernutzung (11, 12). Zwar kann langanhaltende tägliche Nutzung über mehrere Stunden mit ungewöhnlichen Sprachfehlern in Verbindung stehen, doch eindeutige sprachliche Gründe gegen Schnuller gibt es nicht.
Daumenlutschen vs. Schnuller
Sowohl Daumenlutschen als auch Schnullernutzung beeinflussen die Zähne. Allerdings ist es meist einfacher, Kindern den Schnuller abzugewöhnen als das Daumenlutschen. Die American Academy of Pediatrics (AAP) empfiehlt daher Schnuller gegenüber Daumenlutschen (14–15).
„Einer der Vorteile von Schnullern besteht darin, zu verhindern, dass Babys überhaupt mit dem Daumenlutschen beginnen. Für Zähne und Kiefer ist der Schnuller die bessere Wahl. Es ist sehr schwierig, Babys das Daumenlutschen abzugewöhnen, während sich ein Schnuller deutlich leichter wegnehmen lässt.“
- Zahnhygienikerin, Carina Løvstad
Rechtzeitig aufhören
Die American Academy of Pediatric Dentistry (AAPD) empfiehlt, dass Kinder nicht-nahrhaftes Saugen (z. B. Schnuller) spätestens mit 3 Jahren beenden sollten, damit sich die Zahnstellung normalisiert, bevor die bleibenden Zähne durchbrechen (15). Die AAP empfiehlt keinen festen Zeitpunkt, rät aber dazu, die Schnullernutzung zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr zu beenden.
Wichtig ist, dass jedes Kind individuell ist. Langfristige und intensive Schnullernutzung kann Auswirkungen auf die Zahnstellung haben.
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Das solltest du tun:
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Das solltest du nicht tun: |
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Wähle einen Schnuller mit Ventil, da dieses dazu beiträgt, dass sich der Sauger auf natürliche Weise der Form von Mund, Zunge und Gaumen deines Babys anpasst. |
Schnuller als Ersatz für Mahlzeiten geben. |
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Verwende Schnuller, um das ernährungsunabhängige Saugbedürfnis deines Babys zu befriedigen. |
Schnuller verwenden, wenn dein Baby hungrig ist. |
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Verwende Schnuller, wenn dein Baby Schmerzen hat. |
Zucker oder Honig auf den Schnuller geben. |
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Verwende Schnuller, wenn dein Baby einschlafen soll. |
Dein Kind den Schnuller ständig benutzen lassen. |
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Sterilisiere Schnuller regelmäßig. |
Schnuller einfrieren. |
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Tausche Schnuller alle 4–6 Wochen aus. |
Latexschnuller direkter Sonne aussetzen. |
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Verwende keine beschädigten Schnuller. |
Schnuller an Schnüre oder Bänder binden. |
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Wirf Schnuller bei den ersten Anzeichen von Beschädigung weg. |
Schnuller in der Spülmaschine waschen. |
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Höre mit dem Schnuller auf, wenn dein Kind 3 Jahre alt wird. |
Dein Kind nach dem 3. Geburtstag weiterhin einen Schnuller benutzen lassen. |
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Quellen:
1. Fern R Hauck 1, Olanrewaju O Omojokun, Mir S Siadaty, Do pacifiers reduce the risk of sudden infant death syndrome? A meta-analysis, 2005 Nov;116(5):e716-23. doi: 10.1542/peds.2004-26313. Medeiros R, Ximenes M, Massgnam C, et al. Malocclusion prevention through the usage of an orthodontic pacifier compared to a conventional pacifier: A systematic review. Eur Arch Paediatr Dent 2018;19(5):287-95
4. Adair SM, Milano M, Dushku JC. Evaluation of the effects of orthodontic pacifiers on the primary dentitions of 24- to 59-month-old children: preliminary study. Pediatr Dent 1992; 14: 13–18.
5. Manual of Pediatric Dentistry, 2022-2023/P. TBD: https://www.aapd.org/globalassets/media/policies_guidelines/p_pacifiers.pdf
6. Steven M. Adair, DDS, MS Michael Milano, DMD Jennifer C. Dushku, BA, Evaluation of the effects of orthodontic pacifiers on the primary dentitions of 24- to 59-month-old children: preliminary study, s. (Pediatr Dent 14:13-18, 1992)
8. Warren JJ, Bishara SE. Duration of nutritive and nonnutritive sucking behaviors and their effects on the dental arches in the primary dentition. Am J Orthod Dentofacial Orthop 2002;121(4):347-56
9. Duncan K, McNamara C, Ireland AJ. Sucking habits in childhood and effects on the primary dentition: Findings of the Avon Longitudinal Study of Pregnancy and Childhood. Int J Paediatr Dent 2008;18(3):178-88.
11. Nelson AM. A comprehensive review of evidence and current recommendations related to pacifier usage. J Pediatr Nurs 2012;27(6):690-9
14.Thumbs, Fingers, and Pacifiers (American Academy of Pediatrics Copyright 2019)
15. Fast facts: AMERICAN ACADEMY OF PEDIATRIC DENTISTRY 2014: https://www.aapd.org/assets/1/7/FastFacts.pdf
16: Steven M. Adair, DDS, MS, Pacifier Use in Children: A Review of Recent Literature, Pediatric Dentistry – 25:5, 2003