Geteilte Elternschaft: Die Bedeutung von sekundären Betreuungspersonen

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Wir bei BIBS wissen, wie wichtig die Unterstützung von Geschwistern, Großeltern und Freunden bei der Kindererziehung ist – und wie sehr sie zu einer fürsorglichen und sicheren Umgebung beiträgt. 

Untersuchungen haben ergeben, dass die Einbeziehung weiterer Betreuungspersonen in die Kindererziehung bedeutende Vorteile für das Kind, die primäre und die sekundäre Betreuungsperson hat. In diesem Blog-Beitrag befassen wir uns mit den Vorteilen, die entstehen, wenn eine sekundäre Betreuungsperson in die Kindererziehung eingebunden ist.

Ein äußerst wichtiges Unterstützungssystem

Die Bedeutung sekundärer Betreuungspersonen kann nicht genug betont werden. Zum einen stellen sie ein äußerst wichtiges Unterstützungssystem für Eltern dar und sind kostbare Verbündete. Die Einbeziehung sekundärer Betreuungspersonen in die Kindererziehung trägt dazu bei, die Belastung der primären Betreuungspersonen zu mindern. Die Verantwortung für die Kindererziehung mit anderen zu teilen, kann dringend benötigte Entlastung verschaffen und den primären Bezugspersonen Zeit zum Verschnaufen geben, damit sie ihre Batterien wieder aufladen und sich um ihre eigenen Bedürfnisse und andere Aufgaben kümmern können.

Langfristige Vorteile für das Kind

Ebenso kann die Einbeziehung sekundärer Betreuungspersonen in die Kindererziehung auch langfristige Vorteile für das Kind haben. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die mit einer stärkeren emotionalen Nähe zu ihren Großeltern aufwachsen, als Erwachsene seltener zu Depressionen neigen (1). Großeltern geben ihren Enkeln Akzeptanz, Geduld, Liebe, Stabilität, Weisheit, Freude und Unterstützung. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Kindes.

Vorteile auch für die sekundären Betreuungspersonen

Studien zeigen auch, dass die sekundären Betreuungspersonen ebenfalls von einer engen Beziehung zum Kind profitieren. Eine enge Beziehung zu ihren Enkeln kann für Großeltern die Gehirnfunktion anregen (2), vor Depressionen schützen (1) und die Lebensdauer verlängern (3).

Quellen:

1. Moorman, S. M., PhD, & Stokes, J. E., MA. (2016). Solidarity in the grandparent–adult grandchild relationship and trajectories of depressive symptoms. The Gerontologist, 56(3), 408-420.

2. Arpino, B., & Bordone, V. (2014). Does grandparenting pay off? The effect of child care on grandparents' cognitive functioning. Journal of Marriage and Family, 76(2), 337-351.

3. Hilbrand, S., Coall, D. A., Gerstorf, D., & Hertwig, R. (2017). Caregiving within and beyond the family is associated with lower mortality for the caregiver: A prospective study. Evolution and Human Behavior, 38(3), 397-403