Kann das Füttern mit dem Fläschchen genauso bindungsfördernd sein wie Stillen?

Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist Muttermilch die ideale Ernährung für Babs ist. Dementsprechend empfiehlt sie in den ersten sechs Monaten das ausschließliche Stillen. Wenn es mit dem Stillen klappt, ist das toll! Es ist ein wunderbares Gefühl, sein Baby nähren zu können. Aber manche Eltern füttern ihr Baby möglicherweise mit der Flasche, entweder weil sie nicht anders können oder weil sie sich dafür entscheiden.

„Während der Schwangerschaft bis zur Geburt wollte ich Lilli stillen. Am Anfang klappte das auch ganz gut, aber relativ schnell wurden meine Brustwarzen wund und rissig. Ich begann, Stillhütchen zu tragen, um die Schmerzen zu lindern. Im Nachhinein hätte ich damit vermutlich nie anfangen sollen. Lilli gewöhnte sich daran, und ich konnte sie nicht mehr davon entwöhnen. Das Stillen wurde immer schwieriger, und ich machte mir Sorgen, dass sie nicht ausreichend trinkt. Also habe ich nach zwei bis drei Monaten mit dem Zufüttern bekommen, und mit 4 Monaten bekam Lilli nur noch Flaschennahrung.

- Julie, Mama von Lilli

In diesem Blog-Beitrag geht es darum, ob Fläschchen geben genauso die Bindung fördert wie Stillen, und wie Sie eine Bindung zu Ihrem Baby aufbauen, wenn Sie nicht stillen können.

Kann das Füttern mit dem Fläschchen genauso bindungsfördernd sein wie Stillen?

Die kurze Antwort ist Ja! Es geht nämlich gar nicht um Flasche oder Brust (1)! Das Wichtigste ist, dass das Baby gefüttert und geliebt wird, und es gibt viele Wege, eine enge Bindung zum Baby aufzubauen, ganz egal ob es mit der Flasche gefüttert oder gestillt wird.

So stärken Sie die Bindung zu Ihrem Baby, wenn Sie das Fläschchen geben

Ob Sie Stillen oder das Fläschchen geben, Mahlzeiten eignen sich hervorragend dazu, eine Bindung aufzubauen. So können Sie die Bindung zu Ihrem Baby stärken, wenn Sie die Flasche geben.

  • Halten Sie das Baby beim Füttern nah am Körper.
  • Sehen Sie ihm in die Augen und halten Sie den Blickkontakt aufrecht.
  • Schenken Sie Ihrem Baby und nicht dem Fernseher, Computer oder Handy Ihre gesamte Aufmerksamkeit.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Baby: Auch wenn es nicht antworten kann, hört es doch zu!
  • Singen Sie Ihrem Baby etwas vor. Wenn Sie Kinderlieder nicht mögen, singen Sie leise eines Ihrer Lieblingslieder.
  • Halten Sie beim Füttern das Händchen des Babys. Berührung und Hautkontakt sind hervorragend geeignet, um eine Bindung mit einem Baby aufzubauen Untersuchungen haben nachgewiesen, dass Berührungen den Herzschlag und die Atmung von Babys stabilisieren können, dazu führen, dass Babys weniger weinen und beiden Eltern helfen, eine Bindung zu ihrem Baby aufzubauen (2).

All das trägt dazu bei, dass sich das Baby sicher und geliebt fühlt und eine Bindung zu der Person aufbaut, die es füttert. Fläschchen geben kann auch eine Möglichkeit für den Vater, Partner oder andere Familienmitglieder darstellen, beim Füttern und Versorgen des Babys eine Rolle zu spielen, und dies kann wiederum die Bindung zum Baby stärken.

Sources:

1. Hairston et al. (2019) Mother-infant bonding is not associated with feeding type: a community study sample, in BMC Pregnancy and Childbirth volume 19, Article number: 125.
2.
Moore et al. (2012) Early skin-to-skin contact for mothers and their healthy newborn infants, in Cochrane Database Syst Rev, volume 2016.