4 Lektionen für Alleinerziehende

Nur sechs Wochen vor dem geplanten Geburtstermin stand Line plötzlich als Single mit gebrochenem Herzen und zahlreichen Fragen und Bedenken da. Das hatte sie sich für sich und ihre ungeborene Tochter sicher nicht so vorgestellt. Wir haben mit Line über ihren unerwarteten Weg als Alleinerziehende gesprochen, und Line teilt vier Lektionen für Alleinerziehende mit uns.

Ein Blogbeitrag von BIBS Real Parenting. Hier teilen Eltern ihre Geschichten, Erfahrungen und ihren Werdegang. Elternschaft wird in den Geschichten lebendig, die wir einander erzählen – ob glückliche oder traurige Momente, wir können alle voneinander lernen.

Lines unerwarteter Weg als Alleinerziehende

Line und ihr Ex-Partner kümmern sich heute beide um ihre gemeinsame Tochter, aber aufgrund verschiedener Umstände wie dem Stillen und dem jungen Alter ihrer Tochter war Line in den ersten Jahren die einzige Betreuungsperson.

„Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, während meiner Schwangerschaft auf einmal damit konfrontiert zu werden, alleinerziehende Mutter zu sein. Rückblickend hätte ich es vielleicht kommen sehen sollen, da wir beide nicht glücklich waren, aber in der Situation war ich total überrascht, traurig und konnte es einfach nicht fassen. Alleinerziehend zu sein hat mich so viel über mich selbst und das Leben im Allgemeinen gelehrt. Ich teile meine Gedanken und Erfahrungen, weil ich hoffe, dass andere Alleinerziehende merken, dass sie nicht allein sind. So viele Väter und Mütter befinden sich in ähnlichen Situationen, und wir können alle voneinander lernen.“

4 Lektionen für Alleinerziehende

Hier sind Lines 4 Lektionen aus der Perspektive einer Alleinerziehenden:

1. Verzeihen lernen

Die meisten alleinerziehenden Eltern haben Schmerz und Verlust erlebt. Du solltest aber nicht zulassen, dass dies dein Leben bestimmt. Wenn du an deinem Groll festhältst oder verbitterst, wirkt sich das nicht nur auf dein eigenes Leben aus, sondern auch auf das deiner Kinder. Lerne zu verzeihen und deine Situation zu akzeptieren. Ich weiß, dass das viel einfacher gesagt als getan ist. Aber es hilft, anzunehmen, dass dein Leben so ist, wie es ist, und nicht immer wieder daran zu denken, wie du es dir vorgestellt hattest.

Versuche zum Wohle deiner Kinder mit deinem Ex-Partner auszukommen – es lohnt sich. Das kann schwierig sein, wenn du verletzt bist, wütend auf deinen Ex-Partner oder wenn es Streit gibt. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, trotzdem zu versuchen, miteinander klarzukommen. Manchmal bedeutet das, die Klügere oder der Klügere zu sein und Ungerechtigkeiten sowie Frustrationen herunterzuschlucken.

2. Das Gute an der Situation sehen und auf deine Stärke vertrauen

Durch das Alleinerziehen habe ich eine Seite an mir kennengelernt, von der ich nicht wusste, dass es sie gibt. Ich bin ziemlich schnell sehr unabhängig geworden. Und da ich alleine war, habe ich alle Entscheidungen getroffen – ohne Streit, ohne Kompromisse. Alleinerziehend zu sein hat definitiv Vorteile: Du bist der Chef und entscheidest so, wie du es für richtig hältst.

3. Hilfe suchen – und sie auch annehmen

Ich hatte das Glück, dass meine Familie mich sehr unterstützt hat. Obwohl meine Eltern und meine Schwester damals relativ weit entfernt wohnten, halfen sie mir, wo sie konnten. Sie verbrachten Wochenenden bei mir und halfen beim Putzen oder passten auf das Baby auf. Sie waren (und sind noch immer) eine riesige Hilfe für meine Tochter und mich.

Wichtig ist auch, angebotene Hilfe anzunehmen. Weil ich alles so machte, wie ich es wollte, fiel es mir schwer, Hilfe wirklich zuzulassen.

4. Denk daran, dir Zeit für dich zu nehmen

Ich muss zugeben, dass ich damit so meine Schwierigkeiten habe. Im stressigen Alltag ist Zeit für sich selbst vermutlich das Letzte, woran du denkst. Aber ich hielt es für wirklich wichtig, gelegentlich auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten und etwas für mich zu tun. Das gilt vermutlich für alle Eltern, nicht nur für Alleinerziehende. Aber für Alleinerziehende ist es meiner Meinung nach noch wichtiger, an sich zu denken, da sie so ziemlich permanent für ihre Kinder da sind.

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