Der Begriff „Saugverwirrung“ beschreibt die Frustration eines Babys, das Probleme hat, von der Brust zur Flasche und wieder zurück zur Brust zu wechseln.
Unterschied zwischen Brust und Flasche
Babys werden durch die verschiedenen Fütterungsmethoden weniger verwirrt, als dass sie eine Vorliebe für die Flasche entwickeln. Dies liegt daran, dass für das Trinken aus der Brust und aus der Flasche verschiedene Techniken angewendet werden.
Beim Trinken aus der Brust kontrolliert das Baby den Milchfluss, indem es saugt und schluckt und dann kurz ausruht und atmet.
Bei manchen Babyfläschchen müssen sich Babys aufgrund der Schwerkraft und des durch den Sauger kontinuierlicher stattfindenden Milchflusses weniger anstrengen.
Saugverwirrung tritt auf, wenn das Baby wieder zur Brust wechselt und nicht versteht, warum der Milchfluss anders ist als beim Trinken aus der Flasche. Manche Babys haben Schwierigkeiten, von der Flasche wieder zur Brust zu wechseln und manche nicht.
So kann Saugverwirrung vermieden werden
Es gibt verschiedene Wege, Saugverwirrung zu beheben oder zu vermeiden, dass sie entsteht.
1. Wählen Sie ein Fläschchen mit rundem Sauger
Wenn Sie Stillen und Flaschenfütterung kombinieren möchten, empfiehlt sich ein runder Fläschchensauger. Nehmen Sie einen runden Sauger, der in Form und Größe der weichen Brustwarze der Mutter nachgebildet ist.
2. Wenn Ihr Baby einen Schnuller nutzt, wählen Sie einen Sauger für Ihr Fläschchen, der dem des Schnullers entspricht.
Wenn Ihr Baby bereits problemlos zwischen Brust und Schnuller wechselt, wählen Sie für das Fläschchen einen Sauger, der dem des Schnullers ähnelt.
3. Wählen Sie ein Fläschchen mit Saugern mit verschiedenen Durchflussgeschwindigkeiten
Die Durchflussgeschwindigkeit ist abhängig von der Größe des Lochs oder der Löcher im Sauger und bestimmt, wie schnell die Milch in den Mund Ihres Babys fließt. Für Neugeborene wird bei der Flaschenfütterung eine langsame Durchflussgeschwindigkeit empfohlen, um das Stillen besser zu imitieren, die Milchaufnahme besser zu steuern und eine Überernährung des Babys zu vermeiden. Normalerweise steigert sich die Durchflussgeschwindigkeit mit der Zeit. Wenn das Baby wächst und älter wird, tendiert es zu immer schnelleren Durchflussgeschwindigkeiten.
4. Nutzen Sie die sogenannte „dosierte Flaschenfütterung“, wenn Sie Ihr Baby mit der Flasche füttern.
Die dosierte Flaschenfütterung ist eine Methode zur langsameren Fütterung Ihres Babys, die das Stillen möglichst gut nachahmt. Die Methode verlangsamt den Milchfluss. Wie beim Stillen muss sich das Baby mehr anstrengen, um die Milch zu bekommen. Dabei kann das Baby Pausen machen und das Risiko sinkt, dass es sich wegen Überfütterung unwohl fühlt.
Wenn Babys an der Brust gefüttert werden, können sie die Nahrungsmenge leicht selbst bestimmen. Die dosierte Flaschenfütterung bildet den natürlichen Rhythmus des Stillens nach, bei dem das Baby saugt und schluckt und sich danach jeweils kurz ausruht.
„Manche Babys, die sich an das Trinken aus dem Fläschchen gewöhnt haben, sind von dem langsameren Milchfluss aus der Brust frustriert. Zu Beginn des Stillens ist nur wenig Milch für das Baby verfügbar. Die meiste Milch kommt, wenn der Schluckreflex nach 30 – 60 Sekunden Saugen einsetzt. Erst dann bekommt das Baby eine große Menge Milch. Beim Fläschchen fließt die Milch hingegen sofort und gleichmäßig.“ – Kirsten Lise Andersen, geprüfte Kinderkrankenschwester / Hebamme, Working With Baby
Lesen Sie hier unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für dosierte Flaschenfütterung >